Nation – Volk – Staat

Der Begriff Nation wurde vor dem 14. Jahrhundert ins Deutsche übernommen aus lat. natio, „Geburt; Herkunft; Volk“ und bezeichnet größere Gruppen oder Kollektive von Menschen, die über kulturelle Merkmale wie Sprache, Tradition, Sitten, Gebräuche, Abstammung oder gemeinsame Geschichte zu einer Einheit zusammengefaßt werden. Grundlegend entspricht dies der Nation als anthropologischem Konzept, welches sich in den Begriffen der Kulturnation oder ethnischen Nation widerspiegelt. Nation in diesem Sinne bezeichnet also keinen Staat, wie er in der Vergangenheit durch Kriege oder Fürstenhochzeiten als politisches Gemeinwesen oder Herrschaftsgebiet entstanden ist, ohne dass politische Rücksicht auf die kulturellen Eigenschaften und Gemeinsamkeiten seiner Bewohner genommen wurde.

Die Kulturnation ist häufig, aber nicht zwingend, ein überstaatlicher Kulturraum, läßt sich nicht durch territoriale Grenzen definieren, wie beispielsweise der arabische Sprach- und Kulturraum; Menschen, die eine solche ethnische Nation bilden, werden als Volk bezeichnet. Die Kulturnation ist ein sehr nachhaltiges Konzept der Nation, da sie den Sprach- und Kulturraum eines Volkes beschreibt. Sie ist einem Staat gedanklich und tatsächlich vorgelagert. Nation ist die durch die Geschichte bewahrte Einheit in Sprache, Kultur und Traditionen. Eine Kulturnation kann auch dauerhaft ohne den ihr zugeordneten Nationalstaat existieren. Typische Vertreter einer Kulturnation sind Deutschland, Italien und Polen.

Exkurs

Bekenntnis zur Nation (Niederlande, Deutschschweizer) Dürrenmatt, Gottfried Keller, Unterscheidung Nationalität und Staatsbürgerschaft

DDR-Personalausweis. Nationalität: deutsch, Staatsbürgerschaft: DDR

Der Begriff der Kulturnation steht im engen Zusammenhang mit dem Aufkommen des Nationalismus. Das Bewusstsein, eine Nation zu sein, bildete sich im 19. Jahrhundert zuerst bei Menschen mit gehobener Formalbildung, nicht bei der Masse der Bevölkerung. Das Bildungsbürgertum, später Burschenschaften und Turnvereine, waren die ersten, die Deutschland als bereits existierende geistig hoch entwickelte Nation betrachteten und angesichts der Fragmentierung Deutschlands in Kleinstaaten den Begriff der Nation als oppositionellen politischen Begriff verstanden. Sie wollten freie Deutsche sein und nicht mehr Untertanen in kleinen Fürstentümern mittelalterlicher Prägung.

Ausführung Johann Gottfried Herder in Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit): „der natürlichste Staat ist also auch ein Volk, mit einem Nationalcharakter. Jahrtausende lang erhält sich dieser in ihm und kann, wenn seinem mitgebornen Fürsten daran liegt, am natürlichsten ausgebildet werden: denn ein Volk ist sowohl eine Pflanze der Natur, als eine Familie; nur jenes mit mehreren Zweigen.“ Nach Herder ist die Nation überzeitlich existent. Sie muss sich nur noch in der politischen Wirklichkeit ausdrücken.

Für politische Kollektive, die sich wie in der Französischen Revolution 1789 in der Nationalversammlung zu einer Nation als Staat mit einer Verfassung konstituieren, bestehen Begriffe wie Willensnation oder Staatsnation. Staat und Nation werden hier synonym verwendet. Statt völkischer Grundlagen dienen hier bestimmte Ideen oder Ideale wie „Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit“ als Grundlage einer Nation. Die Zugehörigkeit zur Nation wird hier an ein Emanzipationsversprechen und einen Zwang zur Assimilation geknüpft. Für einen politischen Zusammenschluss von Menschen, die keiner Abstammungsgemeinschaft zuzuordnen sind, reicht im Prinzip allein die Verwendung des Begriffes Staat aus. Die Bezeichnung als Nation wäre hier von der ursprünglichen Bedeutung als Abstammungsgemeinschaft her falsch. Trotzdem wird oftmals auch hier der Staat zusätzlich als Nation bezeichnet. Damit soll der empathisch geeinte, politisch souverän organisierte und geordnete Staat als Lebens- und Wohngemeinschaft seiner Bewohner zusätzlich – aus soziopsychologischen Gründen – betont werden.

In Frankreich, einem zentralistischen Staat, versucht man unter dem Sinnbild der Grande Nation die Stände, aber auch die autonomen Bestrebungen der Regionen, der Dynasten und ethnischen Volksgruppen, z. B. der Bretonen, Korsen, Basken, Deutschen, usw. in den französischen Staat zu integrieren; teilweise wurde versucht deren Muttersprachen durch die französische Staatssprache zu ersetzen. Im Gegensatz dazu steht der Vielvölkerstaat Schweiz, deren Bewohner verschiedenen Ethnien zugeordnet werden können und der sich daher als so genannte „Willensnation” bezeichnet. Den typischen Einwanderungsländern Kanada, USA oder Brasilien fehlen etliche europäisch-typische Eigenschaften als Nationen, trotzdem nehmen sie für sich – wieder aus politischen und soziopsychologischen Gründen – diesen Begriff in Anspruch. Die Indianerstämme des nordamerikanischen Kontinents hingegen sehen sich zunehmend einer staatsübergreifenden ‚indianischen Nation‘ zugehörig.

Die Staatsnation ist somit begriffsnotwendig dem Staat nachgelagert, daß heißt, in diesem Staat wird theoretisch der freie Wille aller Staatsbürger unterstellt, sich zu dieser mehrheitlich beschlossenen Rechtsordnung zu bekennen und daher eine Willensnation zu konstituieren. Die typischen Vertreter der Staatsnation sind die Vereinigten Staaten und Frankreich am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Der Mensch strebt seit der Fortentwicklung aus dem Jäger- und Sammlerdasein nach fester Siedlung, nach “Durchdringung” der Landschaft durch Anbau, Zucht, Siedlung, Verstädterung. Es entstehen “Kulturlandschaften”, zu denen der Mensch eine besonders innige Beziehung entwickelt, die sich in einer Vielzahl künstlerischer Äußerungen zeigt. Sie gehören sehr oft zu den großen kulturellen Leistungen und zeigen wie ungeheuer fruchtbar das Heimatgefühl ist. Demgegenüber erscheint gerade die Konstruktion einer “Menschheit” als abstrakt und weltfremd. Denn nirgendwo auf der Welt existieren Menschen, die weder einem Volk, einer Kultur oder einer Nation zuzuordnen wären.

Die große Mehrheit der Bevölkerung, und zwar aller Länder europa- und weltweit, bezieht ihre Identität noch hauptsächlich aus der Zugehörigkeit zu einer Nation. So verhalten sich die Italiener, Franzosen, Tschechen oder Polen. Es gibt bei der Mehrheit der Bevölkerungen kein irgendwie geartetes Zugehörigkeitsgefühl zu einer europäischen Über-Nation oder einem Super-EU-Staat.

Sicher gibt es inzwischen eine zahlenmäßig sehr kleine und wohlhabende Elite in Politik, Medien und Wirtschaft, die sich als kosmopolitisch versteht und untereinander recht gut und meist mehrsprachig kommuniziert. Gemäß den Anschauungen dieser in der Öffentlichkeit tonangebenden Schicht wäre die Abschaffung der nationalstaatlichen Souveränität der Einzelstaaten im Sinne einer multikulturellen Ideologie begrüßenswert. Sieht man sich aber die politische und gesellschaftliche Realität an, so kann man nur feststellen, daß die Hauptquelle aller politischen, kulturellen sowie wirtschaftlichen Tätigkeit die Einzelstaaten sind. Daran hat auch die Zusammenzimmerung einer europäischen, demokratisch äußerst unzureichend legitimierten Bürokratie namens EU nichts geändert, auf die jetzt eilfertig die nationalen Souveränitäten übertragen werden sollen. Auch durch den Lissabon-Vertrag, dürfte die politische Entwicklung in den einzelnen Ländern eine gegenläufige Tendenz hervorrufen. Das ist ja jetzt schon zu beobachten. Auf Grund der unzureichenden demokratischen Legitimierung der EU-Bürokratie ist nicht zu erwarten, daß die Entscheidungen der künstlich als Überregierung aufgepeppten EU-Kommission in Zukunft auf größere Akzeptanz bei den Bevölkerungen der Einzelstaaten treffen werden.

In Wahrheit ist bei aller Zustimmung zum europäischen Gedanken, der für sich begrüßenswert ist, die EU inzwischen zu einem Selbstbedienungsladen verkommen, wo jeder für sich herauszuschlagen versucht, was irgendwie geht, ohne Rücksicht auf die Interessen der anderen Staaten zu nehmen. Dabei ist jedes Mittel und jeder Trick richtig, sich und der nationalen Wirtschaft unter Ausnutzung der EU-Gesetzgebung gegenüber den anderen Ländern Vorteile zu verschaffen. Deutschland als der größte Netto-Zahler ist dabei besonders betroffen.

Die Hauptquelle der ideologisch motivierten Ablehnung der Nation durch die politisch-mediale Klasse der BRD liegt in der Fixierung der Betrachtung der deutschen Historie auf die Jahre von 1933-45 und der daraus folgenden generellen Verdammung der eigenen Nation und Geschichte. Von der sich aus dieser Betrachtung ergebenden Geschichtsklitterung wird dann auf den unheilvollen Charakter der gesamten deutschen Geschichte und vor allem der Konsolidierung Deutschlands als eigenständige Nation geschlossen, der dann zwingend und notwenig zur Machtergreifung Hitlers und Auschwitz führen mußte.

In Wahrheit hat Deutschland wie alle großen europäischen Nationen eine vielhundertjährige Geschichte mit allen Höhen und Tiefen, wobei lediglich die Konsolidierung als nationaler Gesamtstaat auf Grund spezifischer Besonderheiten gegenüber den anderen europäischen Staaten verspätet erfolgte. Aber blendet man die unsägliche Betrachtungsweise aus, die heutiges Wissen um historische Ereignisse auf Zeiten projiziert, die lange vor diesen Ereignissen liegen, muß man zu der Erkenntnis kommen, daß die Gründung des deutschen Reiches als deutscher Nationalstaat durch Bismarck in einer “Revolution von oben” weder etwas Unheilvolles noch für die europäische Entwicklung gravierend Nachteiliges darstellt. Zutreffend ist, daß ein Staat entstanden war, der durch seine zentrale Lage in Europa, die Zahl seiner Bevölkerung wie auch sein militärisches, wirtschaftliches und wissenschaftliches Potential eine Größe erreicht hatte, wie sie durch die konkurrierenden Mächte Frankreich, England und Rußland gerade noch hingenommen werden konnte. Das war keinem mehr bewußt als Bismarck, der das Deutsche Reich nach 1871 für “saturiert” erklärte und keinerlei Gebietsansprüche an andere Staaten mehr erhob und dessen Außenpolitik auch von Gegnern nicht anders als auf Ausgleich mit den anderen Nationen bedacht bezeichnet werden kann. Er wußte genau, was eine Koalition der auch untereinander konkurrierenden Mächte gegen Deutschland für das Land bedeuten würde, und ihm gelang es im Unterschied zu seinen Nachfolgern sehr viel besser, solche Koalitionen zu verhindern.

Von dieser ahistorischen Betrachtung der eigenen Nation wird dann von den Meinungsführern in unserem Land in ebenso ahistorischer Weise auf die Sicht auf Nationen generell geschlossen. Sie ist in Wahrheit eine historische Entwicklungsstufe von Gesellschaften, wobei größere Gruppen von Menschen, die aufgrund von gemeinsamer Abstammung, Sprache, Geschichte, Traditionen, Kultur und Mythen eine Vorstellung der Zusammengehörigkeit entwickelt haben. Dabei können der Staat – als politisches Gebilde mit den drei Hauptmerkmalen eines fest abgegrenztem Territoriums, einer darauf lebenden Bevölkerung und eines zu verbindlichen Entscheidungen fähigen Ensembles politischer Institutionen mit den dazugehörigen Erfüllungs- und Erzwingungsstäben wie Verwaltung, Diplomatie und Militär – und die Nation bisweilen zur Deckung kommen oder auch nicht, wie das bei den deutschen Einzelstaaten jahrhundertelang der Fall war. Den gemeinsamen Mythen als verbindendem und einigendem Element (Sitten, Bräuche, Feste, Sagen, Legenden), wie auch Dingen wie einer gemeinsamen Religion, kommt dabei entscheidende Bedeutung zu. Denn in Wahrheit ist der historische Gehalt von Mythen bzw. deren Historizität nicht so wichtig, sondern eher der Umstand, daß er von vielen Menschen geglaubt und akzeptiert wird. Wenn das nur ausreichend viele Leute tun, erlangt dieser Mythos – wie auch Dinge wie eine gemeinsame Religion, unabhängig von dessen konkreten Inhalt – politische Relevanz für das Zusammengehörigkeitsgefühl von Nationen.

Ich bin versucht zu denken, daß im Nachkriegsdeutschland ein ganz bestimmter Mythos staatskonstituierend ist und für die Zukunft auch sein wird. Die Frage ist, ob dieser Mythos von den moslemischen Zuwanderern auch geglaubt wird.

Die Internationalisten behaupten, es gebe kein homogenes Volk, das sich zur Nation zusammen finde. Es gäbe keine Nation, in der die Menschen sowohl ethnisch, als auch kulturell, sprachlich oder religiös identisch wären.

Dazu ist zu sagen:

Wenn es innerhalb dieser Gruppe von Menschen, die sich einer bestimmten Nation zugehörig fühlt, ein genügend großes Maß an kulturellen, sprachlichen und historischen Gemeinsamkeiten gibt, so daß sie auf dieser politischen Ebene dieses Gemeinwesens Loyalitäten zu dieser Nation entwickeln, die sie auch nach außen gegenüber anderen Nationen vertreten, dann ist diese Nation als reale geschichtliche Konstante auch über regionale Unterschiede hinweg existent.

Sicher hat es nach Deutschland schon immer Einwanderung gegeben, die Hugenotten etwa, oder Polen, die ins Ruhrgebiet gekommen sind, auch Juden. Der größte Teil der deutschen Juden vor 1933 verstand sich nicht mehr als Juden in Deutschland, sondern als Deutsche jüdischer Religion. Diese Gruppe sollte nicht verwechselt werden mit der Masse der Ostjuden, die in Folge des Ersten Weltkrieges nach Deutschland strömte und auch auf Ablehnung der gewissermaßen deutschen Juden stieß.

Der Islam hat sich durch die massenhafte Einwanderung von Moslem vor allem aus der Türkei, den arabischen Ländern und dem Balkan in einer historisch kurzen Zeit seit ca. 30 Jahren verbreitet und ist weder für die deutsche noch für die europäische Kultur prägend. Durch ihre hohe Ferne zur europäischen Tradition und Kultur ist diese Religion und die sie tragenden Menschen ein ernsthaftes Problem, das durch die wachsende Zahl von Moslems zur Balkanisierung Deutschlands, zu Parallelgesellschaften und der Zerstörung der bisherigen Gesellschaftsform führen wird. Diese Fremden werden auch in mehreren hundert Jahren kein Teil der deutschen Nation werden.

Die Internationalisten behaupten, es gebe keine historische Kontinuität zwischen einem Volk und dem Territorium. Man behauptet also, es gebe keinen angestammten Platz, auf den das eigene Volk einen historischen Anspruch habe.

Die Nation und der Staat müssen mit einem fest abgegrenzten Territorium nicht oder nicht immer deckungsgleich sein. Das trifft auf die deutsche Nation zweifelsfrei zu. Große Teile unseres Volkes leben derzeit entweder in drei anderen deutschen Staaten (Österreich, Luxemburg und Liechtenstein) oder aber auf deutschen Volksboden in einem fremden Staat (Russland, Litauen, Polen, Tschechei, Italien, Frankreich und Belgien) oder sind wie in der Schweiz Teil einer anderen Willensnation.

Selbstverständlich sind aber Deutschland und der deutsche Volksboden von den Deutschen seit vielen hundert Jahren kulturell und sprachlich geprägt worden, und aus genau diesen Gründen ist es auch die angestammte Heimat der Deutschen und somit Teil deutscher Identität. Im allgemeinen streben Nationen ein gemeinsames Territorium an, daß sie besiedeln. Menschen brauchen ein Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe und ein Heimatgefühl auch auf der Ebene der Nationen. Das beruht auf der Selbstvergewisserung von dem, was man ist, was natürlich einschließt, daß man weiß, was man nicht ist. Es ist somit nicht etwa das Vorhandensein von nationalen Identitäten und Nationen, das zwingend zu Konflikten zwischen Ethnien und Staaten führt. Es ist vielmehr oftmals das Fehlen einer geschlossenen nationalen Identität innerhalb eines gemeinsamen besiedelten Territoriums, daß zu gewaltsamen Auseinandersetzungen vor allem zwischen Menschengruppen führt, die auf Grund von ethnischen und kulturellen, teilweise auch religiösen Gegensätzen keinen ausreichenden Willen zum Zusammenleben haben. Vielvölkerstaaten wie die österreichische K. und K.-Monarchie oder Jugoslawien zeigen, daß solche Gebilde nur durch einen übergeordneten, stark autoritären Staat zusammengehalten werden können und zum Zerfall neigen, sollte dieser Staat durch innere oder äußere Einflüsse seine Stärke und Autorität verlieren, da es ihnen an einem ausreichenden nationalen Zusammengehörigkeitsgefühl mangelt. Genau diesen Zustand befürchteten Leute wie Peter Scholl-Latour, wenn sie in Zusammenhang mit der massenhaften Einwanderung aus kulturfernen islamischen Staaten bzw. der Aufnahme der Türkei als Vollmitglied in die EU und der damit verbundenen Freizügigkeit vor einer Balkanisierung Deutschlands warnen.

Die Internationalisten behaupten, der Nationalismus führe zu Unfrieden und zum inneren Zerfall der Nationen – Diskriminierungen, Bürgerkrieg oder fanatisch geführter Massenmord.

Das ist bei innerlich konsolidierten Nationen im allgemeinen eben nicht der Fall, sondern das geschieht lediglich, wie erwähnt, beim Zusammenleben von Menschengruppen, die sich auf Grund von kulturellen und anderen Gegensätzen nicht mögen. Das ist auch der Grund der immer wieder zu beobachtenden gewaltsamen Konflikte auf dem Balkan und nicht eine irgendwie in den Genen dieser Menschen liegende höhere Gewalttätigkeit. Genau das ist auch der Grund, warum Deutschland seine sprachliche und kulturelle Einheit als Grundlage der nationalen Identität und als einigendes inneres Band nicht leichtfertig aufs Spiel setzen sollte.

Die Gegner der deutschen Nation behaupten, Deutschland wäre immer ein Störenfried gewesen, wäre Ursache der verschiedenen europäischen Kriege.

Tatsächlich war Deutschland auf Grund seiner zentralen Lage und seiner Größe immer Ziel des Mißtrauens und der Ressentiments der anderen konkurrierenden Nationen wie Frankreich, Rußland oder Großbritannien, die ihre eigenen Ambitionen durch den “teutonischen Koloß” mitten in Europa bedroht sahen. Diese Konkurrenz der Nationen gab und gibt es; ihre Verleugnung wäre unsinnig. Nur was will man Deutschland vorwerfen? Daß es auf Grund seines großen Territoriums, seiner damals jungen, zahlenmäßig starken und wachsenden Bevölkerung, seiner langen wissenschaftlichen, kulturellen und künstlerischen Traditionen und seines damit verbundenen wirtschaftlichen wie auch militärischen Potentials das Gewicht hatte, was nach der nationalen Einigung eben vorhanden war? Oder daß es, im Gegensatz zur verfallenden und niedergehenden österreichischen k.&k-Monarchie, zur kraftvoll aufstrebenden Nation wurde, die europaweit eine große Ausstrahlungskraft ausübte? Daß Deutschland am Ausbruch des 1. Weltkriegs weder die Allein- noch die Hauptschuld trägt, ist mittlerweile selbst bei der Mehrheit der heutigen Geschichtswissenschaftler unbestritten. Genauso, daß es tatsächlich durch den Versailler Vertrag ungerecht behandelt wurde, indem ihm die Alleinschuld zugeschoben wurde. Es hätte wahrscheinlich auf Seiten der Alliierten wahrhaft großer Staatsmänner bedurft, um dem Machtrausch zu widerstehen, auf dem teutonischen Koloß herumzutrampeln, der besiegt am Boden lag und sich vor allem freiwillig ergeben hatte. Nichts sonst hat Hitler danach mehr Wähler in die Arme getrieben. Das Prinzip der nationalen Selbstbestimmung, daß in diesem Vertrag festgeschrieben war, wurde überall dort fallengelassen, wo es sich zum Vorteil Deutschlands ausgewirkt hätte. So kamen große Gebiete, die mehrheitlich von Deutschen bewohnt waren, unter die Kontrolle anderer Staaten, was letzen Endes eine Quelle für Revisionsbestrebungen par exzellence war, die ja nicht nur von den Nationalsozialisten angestrebt wurden. Deutschland hätte sich sehr wohl mit der Weimarer Demokratie befreunden können; eine derartige Mißachtung des Nationalgefühls belastete aber Weimar von Anfang an mit dem Geburtsfehler der nationalen Demütigung.

Die Bundeskanzlerin Merkel hat sich in Paris bei Frankreich für das Leid entschuldigt, welches ein mächtiges und aggressives Deutschland angeblich über die Franzosen brachte.

Man hat auch die anderen Nationen wie Frankreich, Großbritannien, Italien oder Rußland nach 1864 sehr selbstbewußt, mächtig und zuweilen äußerst aggressiv erlebt. Die Kriege, die von diesen Nationen seit dieser Zeit zur Durchsetzung der eigenen Ambitionen mit oder gegeneinander auf den verschiedensten Erdteilen geführt wurden, und dies, nebenbei bemerkt, unter Abwesenheit der kaiserlichen Armee, die bis 1914 in keinen größeren Krieg verwickelt war, lassen keinen anderen Eindruck zu. Aus genau diesem Grund läßt sich der Eindruck nicht vermeiden, daß das nicht die deutsche, sondern die alliierte Sichtweise ist, die hier vermittelt werden soll.

Bezüglich Frankreichs sollte nicht außer Betracht gelassen werden, daß es die erklärte Politik unseres Nachbarlandes seit dem 17.Jahrhundert bis 1990 war, Deutschland an seiner nationalen Einheit zu hindern und in dieser Zeit über vierzigmal in deutsches Land einfiel. Wir wollen dies den Franzosen nicht zum Vorwurf machen, aber die Äußerungen von Frau Merkel sind ein weiterer Tiefpunkt im Gebaren von BRD-Politikern.

Um politische Erfolge erzielen zu können, bedarf es auf der Deutungshoheit über Begriffe. Nation ist so ein Begriff. Die Nation kann der Schutzraum sein für all jene, welche der Internationalisierung nicht folgen können oder wollen. Die Nation kann der Garant für Selbstbestimmung und Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Identität sein, wenn dies die Mehrheit unseres Volkes will. Und ich bin mir sicher, daß es diese Mehrheit gibt.

Kaum ein Bürger macht sich Gedanken darüber, daß das gesamte BRD-Sozialsystem inkl. Rentenversicherung vom Bestehen einer deutschen Nation abhängig ist. Eine parasitäre Multikulti-Gesellschaft zahlt nichts ein, kennt keine Solidarität, sondern will selbst alimentiert werden.

Für die Nationaldemokratische Partei Deutschlands steht die Nation im Zentrum ihres Wirkens. Wir streben die Gemeinschaft aller Deutschen in einem gemeinsamen Staat auf der Grundlage des Selbstbestimmungsrechts der Völker an. Ein Staat der nationalen Freiheit, der nationalen Identität und der sozialen Gerechtigkeit!

Axel Michaelis

 

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